Die Geburt meines Sohnes und das darauffolgende Wochenbett verliefen leider ganz anders, als ich es mir gewünscht hätte. Meine Vorstellung und die Realität klafften sehr weit auseinander. Nach einem ungeplanten Kaiserschnitt bekam ich eine Infektion der Gebärmutter und eine Wundheilungsstörung. Dazu gesellte sich eine schwere Mastitis. 

Das Frühwochenbett haben wir also fast ausschließlich im Krankenhaus verbracht. Die Zeit war für mich geprägt von Ärzt:innen, Schmerzen, Trauer, Ängsten und jeder Menge Tränen. Oxytocin? Fehlanzeige!

Mein wundervoller Mann konnte in dieser schwierigen Zeit glücklicherweise toll für mich da sein. Er war mein sicherer Hafen, gab mir Halt, trocknete meine Tränen und bestärkte mich, weiter zu kämpfen, wo ich am Liebsten aufgeben wollte. Er war für mich da und gab mir den Raum, den ich brauchte, um zu heilen und mich für unsere kleine Familie zu erholen.

Leider hat aus verschiedensten Gründen nicht jede Mama (egal ob während der Schwangerschaft, im Wochenbett oder darüber hinaus) ein Netzwerk, das ihr die Unterstützung bieten kann, die sie in dieser vulnerablen Zeit braucht. Der Gedanke daran bricht mir das Herz. Aus diesem Grund habe ich den Lehrerinnenberuf kurzerhand an den Nagel gehängt, und mich dazu entschieden, Mütterpflegerin zu werden. Mein Wunsch ist es, Mamas dabei zu unterstützen, wieder in ihre Kraft zu kommen und ihnen dabei mitzugeben, was für ein wahnsinniges Wunder sie jeden Tag aufs Neue vollbringen. Aus diesem Wunsch heraus wurde die Mütterfee geboren. Jetzt kann ich endlich sagen, dass sich das, was ich hier beruflich tue, zum ersten Mal in meinem Leben wirklich richtig und gut anfühlt.